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Healthy Leadership 

Jan Bast • Nov. 17, 2020

Der Einfluss guter Führung auf die Gesundheit der Mitarbeiter.

In den vergangenen 15 Jahren haben sich laut einer Studie der Techniker Krankenkasse die Fehlzeiten aufgrund Psychischer und Verhaltensstörungen nahezu verdoppelt und lagen 2018 durchschnittlich bei 42 Tagen pro Fall.

Häufig sind diese Fehlzeiten Resultat langfristiger Beanspruchung der Arbeitnehmer, die zu Burn-Out oder anderen Langzeiterkrankungen führen können. Was folgt ist eine langwierige, stundenweise Wiedereingliederung. Ob ein Arbeitnehmer jedoch seine vorherige Produktivität wieder erreicht oder erreichen möchte, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Eine solche längerfristige Arbeitsunfähigkeit kommt nicht von heute auf morgen, sondern ist ein schleichender Prozess, der durch permanente Belastung, bzw. Stress charakterisiert ist und sich zuvor durch kurzfristige Beanspruchungsfolgen wie körperliche Beschwerden, psychischen Reaktionen und Arbeitsunzufriedenheit ausdrückt.


Gründe für Stress gibt es viele. So geben 64% der befragten Berufstätigen „zu viel Arbeit“ als Hauptursache an, gefolgt von Termindruck (59%), Unterbrechungen und Störungen (52%), mangelnde Anerkennung (39%), Informationsüberflutung (39%), ungenaue Anweisungen (38%), schlechte Stimmung (28%) und Probleme mit dem Vorgesetzten (20%). Aber auch Unterforderung, fehlende soziale Unterstützung und zu hohe Ansprüche an sich selbst sind als Stressoren zu benennen. Verfügt eine Person irgendwann nicht mehr über ausreichend personale und situative Ressourcen, um diese verschiedenen Stressoren auf Dauer zu bewältigen, sind höhere Fehlzeiten, Unzufriedenheit, der Wunsch nach einem Arbeitgeberwechsel und Langzeiterkrankungen nur eine Frage der Zeit.


Viele der genannten Stressoren können von Führungskräften beeinflusst werden. Ihr Einfluss auf die Gesundheit der Mitarbeiter - im Guten wie im Schlechten - wurde wissenschaftlich längst bewiesen. Ein autokratisches Führungsverhalten - charakterisiert durch Ungeduld, Beleidigung und unzureichendes Konfliktmanagement - führt zu Krankheit und Fluktuation. Demgegenüber führt ein transformatives Führungsverhalten - charakterisiert durch das Einräumen von Beteiligungsmöglichkeiten, soziale Unterstützung, Anerkennung und Wertschätzung sowie einer guten Kommunikation zwischen Mitarbeiter und dem Vorgesetzten - zum Rückgang depressiver Symptome, zu geringeren Fehlzeiten, steigert die psychische Gesundheit und dient somit der Salutogenese, respektive dem Entstehen und Erhalten der Gesundheit.


Damit gesunde Mitarbeiterführung geschehen kann, ist es in erster Instanz erforderlich, dass Führungskräfte sich selbst gesund führen und sich ihrer Vorbildswirkung bewusst sind. Ferner bedarf es einer Kommunikationsfähigkeit, emotionaler Intelligenz, der Fähigkeit zur Selbststeuerung, Kompetenzen im Konflikt- und Selbstmanagement sowie einer gewissen Unsicherheitstoleranz.


Gesundheitsförderliche Verhaltensweisen wie bspw. das Anerkennen, Loben und Wertschätzen von Leistung, die soziale Unterstützung der Mitarbeiter, das Schaffen eines positiven Betriebsklimas, das Einräumen von Entscheidungs- und Handlungsspielräumen sowie das Vermitteln der Sinnhaftigkeit einer Tätigkeit fördern nicht nur die Motivation und Leistungsbereitschaft des Arbeitnehmers, sondern wirken sich auch indirekt auf den Unternehmenserfolg aus. Klingt einfach, ist es auch. Trotzdem kann vielerorts beobachtet werden wie arbeitsbezogene Stressoren eher auf- als abgebaut werden, sei es durch Übertragung von mehr und mehr Aufgaben auf den einzelnen Arbeitnehmer oder dem Setzen von unrealistischen Zielen. Dabei sollte eigentlich klar sein, dass Usain Bolt nicht doppelt so schnell laufen wird, nur weil man ihm eine Verdopplung des Preisgelds verspricht.


Festzuhalten bleibt, dass in erster Linie die Mitarbeiter selbst die Verantwortung für ihr gesundheitliches Wohlbefinden tragen. Dennoch werden Mitarbeiter maßgeblich von ihrem Arbeitsumfeld geprägt. Dass ein Zusammenhang zwischen Gesundheit und Führung besteht, gilt als wissenschaftlich erwiesen. Die Führungskraft beeinflusst jeden Tag aufs Neue mit der Wahl ihres Führungsstils nachhaltig die Kultur im Unternehmen und die Gesundheit der Mitarbeiter. Gesunde Führung - gekennzeichnet durch Wertschätzung und soziale Unterstützung sowie eine gesundheitsförderliche Gestaltung der Arbeitsbedingungen - hilft Stress zu reduzieren, Mitarbeiter zu motivieren und den Unternehmenserfolg nachhaltig zu fördern. Vergessen werden darf aber nicht, dass auch Führungskräfte aufgrund einer erhöhten Belastungssituation selbst zur Zielgruppe von Gesundheitsmaßnahmen gehören und benötigen ebenfalls entsprechende Unterstützung.


Hier können Unternehmen anknüpfen, indem sie Führungskräfteseminare mit dem Fokus auf Gesundheit und Führung sowie Trainings für Konflikt- und Selbstmanagement oder Gesundheitscoachings für Führungskräfte anbieten. Auch die Gestaltung von Arbeits- und Organisationsprozessen zur Förderung von Transparenz, Beteiligung und einer Kommunikationsstruktur unterstützt gesunde Mitarbeiterführung. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels und des demographischen Wandels gewinnt die Gesundheit der Mitarbeiter mehr und mehr an Relevanz für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Menschliche Ressourcen sind endlich. Unternehmen, die das erkennen und ihre Unternehmenskultur entsprechend gestalten, werden im globalen Wettbewerb bestehen können und steigern sogar ganz nebenbei auch noch ihre Arbeitgeberattraktivität.

von Jan Bast 27 Mai, 2021
In den vergangenen Wochen hatte ich das große Vergnügen einen Technischen Trainer auf seinem Weg zum Verkaufsleiter begleiten zu dürfen. Beförderungen geschehen selten über Nacht und sind viel häufiger ein langer Weg. Dies gilt vor allem, wenn man sich innerhalb eines Unternehmens weiterentwickeln möchte. Es bedarf weiterhin deutlich mehr, als der reinen fachlichen Qualifikation. Wer Führungsverantwortung übernehmen möchte, braucht darüberhinaus sowohl persönliche, als auch soziale und methodische Kompetenzen. Warum kann ein Coaching hierfür wichtig sein? Gute Leistung allein ist noch kein Garant für eine Beförderung. In einem mehrstufigen Prozess haben wir zunächst versucht Aufmerksamkeit und die Unterstützung der Vorgesetzten zu gewinnen, weiterhin war die Qualifizierung für ein Führungskräfte Assessment Center von großer Bedeutung und schlussendlich das erfolgreiche Bestehen eben jenes. Doch wie generiert man eigentlich Aufmerksamkeit? Aufmerksamkeit zu generieren, ist auf unterschiedlichste Art und Weise möglich. Es beginnt im Kleinen, beispielsweise bei der Professionalisierung des eigenen Auftretens, durch die eigenständige Weiterentwicklung bestehender Formate, durch die bekannte „Extra-Meile“, durch Unterstützung der Kollegen oder sogar durch das Einholen von Feedback beim Vorgesetzten. In einem Workshop haben wir die persönlichen Stärken und die zur Verfügung stehenden Ressourcen analysiert und daraus ein mehrteiliges Videoformat entwickelt, das dem Unternehmen und den Kollegen einen Mehrwert bietet. Was gilt es bei einem Führungskräfte Assessment Center zu berücksichtigen? In diesem eignungsdiagnostischen Verfahren wird der Kandidat auf Herz und Nieren geprüft. Und das absolut zurecht, da eine Fehlbesetzung sich ebenfalls negativ auf die Leistung des Teams auswirken kann. Neben der fachlichen Eignung wird hier - wie bereits zuvor erwähnt - die Persönlichkeits-, Sozial- und Methodenkompetenz analysiert. Ergo ist es nicht nur wichtig fachlich zu überzeugen, sondern ebenfalls zu beweisen, dass man dem Druck gewachsen ist, sich reflektieren und organisieren kann, dass man fähig ist Dinge einzufordern aber auch zu begeistern und vieles vieles mehr. Hier stellten sich uns unter anderem die Fragen: - Wie präsentiert man sich? - Was gibt man von sich preis? - Was macht mich aus? - Was sind meine Werte? - Was sind meine Stärken und Schwächen? - Wie kann ich mein Gegenüber von mir überzeugen? - Und wie würde diese Beförderung mein Leben verändern? Ein vielschichtiges Thema mit vielen spannenden Aspekten. Du hast ebenfalls ein Thema, das dich beschäftigt? Du wünscht dir hierfür einen Sparrings-Partner? Jemanden der dich unterstützt, der die richtigen Fragen stellt und zusammen mit dir die richtigen Antworten findet? Jemand, der dir bei alldem hilft den Überblick zu bewahren? Sprich mich an!
von Jan Bast 18 Mai, 2021
Wie macht man eigentlich eine Kanzlei fit für die Zukunft? - Mit dieser Frage habe ich mich in den vergangenen Wochen beschäftigen dürfen.
von Jan Bast 12 Juni, 2020
...das Risiko des zu schnellen Wachstums von Unternehmen.
von Jan Bast 20 Apr., 2020
Was gute Führung in Zeiten einer Krise ausmacht.
von Jan Bast 11 Feb., 2019
Dann ist es höchste Zeit die Chance zu ergreifen und aktiv zu werden. In einer kleiner Gruppe Gleichgesinnter werden wir zusammen den höchsten Punkt Deutschlands erklimmen - die Zugspitze . Wir werden während der 25km langen Wanderung unsere Grenzen kennenlernen und sie zusammen mit 2.000 Höhenmetern überwinden. Wir werden eine einmalige Aussicht und Landschaft genießen. Wir werden zusammen schwitzen, fluchen und lachen. Wir werden eine einzigartige Gemeinschaft erleben und Selbstbewusstsein tanken. Bist Du bereit für Deine persönliche Grenzerfahrung? Dann stell Dich dieser einmaligen Herausforderung und erlebe mit uns den ersten Tag Deines neuen Lebens.
von Jan Bast 10 Feb., 2019
Du verschickst eine Bewerbung nach der anderen aber bekommst nur Absagen? Du weißt nicht, woran es liegt und möchtest Deine Chancen, zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden, steigern? - Wir helfen dir dabei! Mit unserem Bewerbungs-Check zeigen wir Dir ungenutztes Potential auf und helfen Dir somit die Chancen Deiner Bewerbung zu erhöhen.
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